Öffentlicher Beobachtungsabend
Freitag, 17. Januar 2025, 19:00 UhrWeitere Informationen zu diesem Anlass
Am Freitag, 17. Januar 2025, findet ab 19 Uhr ein öffentlicher Beobachtungsabend auf der Sternwarte statt. Bei unsicherer Witterung gibt unsere Webseite über die Durchführung Auskunft.
Zu Beginn des Abends sieht man im Südwesten die helle Venus strahlen. Links daneben, in 2° Abstand steht gerade Saturn, an dem Venus in diesen Tagen vorbei wandert. Darüber trifft man auf das Pegasus-Quadrat, deren obere Sterne in die Andromeda übergehen. In diesem Sternbild befindet sich der Andromedanebel, unsere Nachbargalaxie.
Im Süden breiten sich die typischen Wintersternbilder aus: der Himmelsjäger Orion mit Rigel und Beteigeuze, darüber der Stier mit Aldebaran und den Sternhaufen Hyaden und Plejaden. Die obere Hornspitze des Stiers geht in den Fuhrmann mit dem Hauptstern Capella über. Darunter trifft man auf die Zwillinge mit Castor und Pollux. In diesen Sternbildern befinden sich zurzeit zwei weitere helle Planeten: Jupiter im Stier und Mars in den Zwillingen. Von den Galileischen Monden, die Jupiter umkreisen, sind anfangs nur drei sichtbar. Ab etwa 20:30 Uhr zeigt sich auch Europa wieder. Danach stehen jeweils zwei Monde auf beiden Seiten von Jupiter.
Mars stand am Vortag in Opposition zur Sonne; es ist daher die beste Zeit des Jahres für seine Beobachtung. Der rote Planet befindet sich gerade direkt unter Castor und Pollux, den hellsten Sternen der Zwillinge.
Der Winterhimmel bietet eine Fülle an Deep-Sky-Objekten. Erwähnt wurde bereits die Andromeda-Galaxie und die offenen Sternhaufen Plejaden und Hyaden im Stier. In diesem Sternbild befindet sich auch der Krebsnebel M1. Im Orion trifft man auf den nach ihm benannte Orion-Nebel M42 und im Fuhrmann auf die offenen Sternhaufen M36, M37 und M38.
Im beheizten Schulungsraum wird es ausserdem einen Vortrag sowie Kaffee und Tee geben.
Bericht
Der Beobachtungsabend zeigte sich von seiner besten Seite: der Himmel sternenklar und die Temperaturen nicht zu tief. So fanden etwa 35 Besucher den Weg in die Sternwarte. Hugo und Rudi hatten bis zum Eintreffen der Gäste die beiden Teleskope bereits auf Venus ausgerichtet, die um 19 Uhr noch ein paar Grad über den Bergen stand. Im Teleskop konnte man gut erkennen, dass auch die Venus eine Phase zeigt: sie war etwa zur Hälfte beleuchtet. Dann wurden die Fernrohre auf Saturn umgeschwenkt, der an diesem Abend nur 2° neben der Venus stand. Auch wenn die Öffnung seines Ringes im Moment nur gering ist, konnte man ihn gut erkennen. Doch nicht genug der Planeten, war doch noch Mars mit seiner rötlichen Farbe direkt unterhalb von Castor und Pollux in den Zwillingen zu erkennen. Ausserdem stand auch Jupiter hoch am Himmel in Nachbarschaft zu den Hyaden im Sternbild Stier. Im Teleskop konnte man die Bänder auf dem Riesenplaneten und einen Teil der Galileischen Monde bewundern. Nun erklärte Hugo den Besuchern die markantesten Sternbilder am Winterhimmel. Nachdem wir nun lange genug in der Kälte gestanden sind, wechselten wir in den gewärmten Schulungsraum. Hugo gab den Anwesenden eine Einführung in die Astronomie und erzählte von den Meilensteinen in der Vereinsgeschichte. Danach konnten die Besucher, sofern sie sich nicht gleich auf den Heimweg machten, noch ein paar Deep-Sky-Objekte durch die Teleskope anschauen, wie den Orionnebel M42 oder den Krebsnebel M1.
Bald machte sich das die Beobachtung störende Mondlicht bemerkbar. So endete um 22:30 Uhr der Beobachtungsabend.
- Michael Hauck