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Sommerhimmel

Auch wenn im Sommer die Nächte kürzer sind, so sind die Temperaturen angenehm. Begeben wir uns auf eine geführte Wanderung durch den Himmel:

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  1. Nu Draconis ist ein Doppelstern, dessen beide Komponenten Magnitude 5 haben. Am besten ist das Paar mit einem Grossfeldstecher zu beobachten. Dabei sieht der Doppelstern aus wie Katzenaugen.

  2. 16 und 17 Draconis ist ein Doppelstern, den man sich unbedingt mit stärkerer Vergrösserung im Teleskop anschauen sollte. Beide Sterne sind 5.4, respektive 5.5 Magnituden hell, wobei der hellere noch einen Begleiter von 6.6 hat.

  3. Südlich des Drachens (Draco) befinded sich Herkules, in dem mehrere Doppelsterne zu beobachten sind. Kapa Herculis ist bereits mit kleinen Teleskopen zu trennen. Die Komponenten sind 5.0 und 6.3 Magnituden hell und haben eine Distanz von 7.5" zueinander.

  4. Rho Herculis ist ein Doppelstern, dessen Sterne 4.5 und 5.5 hell sind. Die Sterne liegen mit 4.2" recht nahe beieinander.

  5. Die grösste Attraktion im Herkules ist sicher der Kugelsternhaufen M13. In dunklen Nächten kann M13 ohne Hilfsmitten gesehen werden. Mit einem kleinen Teleskop kann man die einzelnen Sterne am Rand des Haufens auflösen. Im grossen Teleskop sind auch einzelne Sterne im Zentrum des Haufens auszumachen. M13 hat einen Durchmesser von 15' und enthält etwa 300'000 einzelne Sterne.

  6. M92 ist der zweite Kugelsternhaufen im Herkules. Er ist zwar kleiner und weniger hell, bietet aber trotzdem einen herrlichen Anblick. Wegen der Nachbarschaft zum M13 wird M92 leider häufig übersehen. Mit einem geschätzten Alter von 13 Milliarden Jahren ist M92 der älteste bekannte Kugelsternhaufen.

  7. Alpha Herculis ist ein Roter Riese mit einem Durchmesser von 400 Sonnen. Wie alle Riesensterne ist auch Alpha Herculis unstabil und verändert seine Grösse und Helligkeit (Magnitude 3 bis 4): Ein Doppelstern in farblichem Kontrast, der Begleiter ist ein blau-grüner Stern mit Magnitude 5.4.

  8. Südlich des Herkules befindet sich das Sternbild Schlangenträger. Gleich 7 Kugelsternhaufen sind im Messier Katalog in diesem Sternbild aufgelistet. Zu den hellsten zählt M10. Mit 12' Durchmesser ist M10 etwas kleiner als M13, aber deutlich schwächer. Mit grösseren Teleskopen werden die Randregionen in Einzelsterne aufgelöst.

  9. M12 befindet sich auch im Schlangenträger. Grösse und Helligkeit entsprechen M10. M12 hat aber eine leicht elliptische Form und kann im grösseren Teleskop gut aufgelöst werden.

  10. 70 Ophiuchi ist ein bunter Doppelstern mit Magnituden von 4.2 und 6.0. Die beiden Komponenten erscheinen gelb und orange.

  11. 36 Ophiuchi ist ein Doppelstern, dessen Komponenten in orange leuchten. Bereits mit einem kleinen Teleskop können die Sterne mit ihrem Abstand von 4.8" getrennt werden.

  12. Rho Ophiuchi ist ein Mehrfach-Sternsystem, dessen Hauptstern mit Magnitude 5.0 leuchtet. Daneben befinden sich zwei Begleiter mit den Helligkeiten 6.7 und 7.2. Mit starker Vergrösserung entdeckt man dann vielleicht auch noch den dritten Begleitstern mit 5m7, der sich sehr nahe beim Hauptstern befindet.

  13. M5 im Sternbild Schlange ist die Nummer 2 der Kugelsternhaufen. Mit einem Durchmesser von 12' ist er etwas kleiner als M13, erscheint aber gleich hell. Im grösseren Teleskop kann der Haufen aufgelöst werden und man erkennt Gebiete mit unterschiedlicher Sterndichte.

  14. Antares im Skorpion ist ein Roter Riese und 400-mal grösser als unsere Sonne. Antares markiert das Herz des Skorpions.

  15. Beta Scorpii befindet sich im Kopf des Skorpions und ist ein Doppelstern mit Magnituden von 2.6 und 4.9. Bereits mit dem Fernglas oder einem kleinen Teleskop können die 13.5" voneinander liegenden Komponenten getrennt werden.

  16. Delta Scorpii ist ein erst kürzlich entdeckter Variabler Stern. Bis zum Jahr 2000 war die Helligkeit konstant bei 2.3, seither wurde der Stern heller und wird heute mit 1.6 Magnituden gemessen.

  17. Nu Scorpii ist ein Doppelstern mit recht weit auseinander liegenden Komponenten (150'). Mit einem grösseren Teleskop kann man aber erkennen, dass beide Sterne selber wieder Doppelsterne sind, deren Sterne aber nur wenige Sekunden auseinander liegen.

  18. Tief im Süden des Skorpions befindet sich der offene Sternhaufen NGC6231. Mit dem Fernglas sieht dieser aus wie die Plejaden im Miniformat. Leider kann der NGC6231 von unseren Breiten aus nicht beobachtet werden.

  19. Ebenfalls an der südlichen Grenze des Skorpions befindet sich Zeta Scorpii, ein Doppelstern, der leider für uns auch zu tief im Süden steht.

  20. Der Schmetterlingshaufen M6 liegt sehr tief im Süden. M6 ist ein offener Sternhaufen und mit jedem Instrument ein wunderschöner Anblick.

  21. M7 ist auch ein offener Sternhaufen. Mit einer Grösse, welcher 2 Vollmonden entspricht, ist M7 mit freiem Auge zu sehen. Bereits mit einem Fernglas sind die Sterne einzeln zu sehen. M7 ist das südlichste Objekt im Messier Katalog. In unseren Breiten erscheint das Objekt nur knapp über dem Horizont.

  22. 15 Messier Objekte befinden sich im Schützen, mehr als in jedem anderen Sternbild. Das Auffälligste ist sicher der Lagunen Nebel M8, welcher ohne Hilfsmittel beobachtet werden kann. Der phantastische Gasnebel zeigt im Teleskop riesige Strukturen, die mit Filtern noch besser zur Geltung kommen.

  23. M22 im Schützen ist ein weiterer Kugelsternhaufen. Mit dem Fernglas sieht man M22 als unscharfen Fleck, mit grösserem Teleskop kann der Haufen in Einzelsterne aufgelöst werden.

  24. M23 ist ein offener Sternhaufen den man vorzugsweise mit dem Fernglas betrachtet. Der Sternhaufen erstreckt sich über ein Gebiet der Grösse des Vollmondes.

  25. Ein weiterer offener Sternhaufen ist M25. Er hat eine unregelmässige Struktur und kann sehr gut mit dem Fernglas gefunden werden.

  26. M11 ist ein offener Sternhaufen im Sternbild Schild. Im Fernglas erscheint M11 als heller Nebel in Form eines Dreiecks. Im grösseren Teleskop werden die Sterne aufgelöst und man erkennt die unglaublich vielen Sterne.

  27. Albireo im Schwan ist ein herrlicher Doppelstern mit Komponenten von 3. und 4. Grösse. Bereits mit dem Fernglas können die Sterne getrennt werden. Mit etwas Übung können goldene und blaue Farben erkannt werden.

  28. Omicron Cygni ist ein weiterer Mehrfachstern. Ein oranger Riese mit 4. Grösse paart sich mit einem türkisfarbenen Stern 5. Grösse und wird begleitet von einem blauen Stern 7. Grösse. Bereits mit einem mittleren Teleskop können alle 3 Sterne beobachtet werden.

  29. Ein schöner Anblick ist der blinkende Planetarische Nebel NGC6826. Bei genügender Vergrösserung sieht der NGC6826 aus wie Saturn.

  30. Ein anderes berühmtes Objekt im Schwan ist der Nord Amerika Nebel NGC7000. Bei dunklem Himmel kann der Gasnebel bereits ohne Hilfsmittel beobachtet werden. Mit geeigneten Filtern und Teleskopen sieht man bei kleiner Vergrösserung den Golf von Mexiko. Die volle Pracht ist allerdings nur auf Fotografien zu sehen.

  31. Epsilon Lyra ist ein doppelter Doppelstern. Beide Paare sind in einer Distanz von 209' zu sehen. Die einzelnen Komponenten sind dann nur 2.5' auseinander. Um diese zu trennen, benötigt man schon ein grösseres Teleskop. Die Helligkeit der 4 Sterne liegt zwischen den Grössen 5.0 und 6.1

  32. Beta Lyrae ist ein Mehrfachstern. Kleinere Teleskope zeigen 2 Sterne. Der hellere Stern ist ein Bedeckungsveränderlicher. Alle 12.9 Tage verändert sich die Helligkeit von Magnitude 3.3 auf 4.4. Dabei bewegt sich ein unsichtbarer Begleiter vor dem Stern vorbei.

  33. M57 in der Leier ist der bekannte und viel gezeigte Ringnebel. Im kleinen Teleskop sieht der Nebel aus wie eine kleine Planetenscheibe. Im grossen Instrument erkennt man ganz klar die Ringstruktur. Im Zentrum der Ringnebels befindet sich der explodierte Zentralstern, welcher allerdings nur auf Bildern auszumachen ist.

  34. Der am Leichtesten zu beobachtende Planetarische Nebel ist der Hantelnebel M27 im Sternbild Füchschen. Im kleinen Instrument kann tatsächlich eine hantelförmige Struktur erkannt werden.

  35. Brocchi's Sternhaufen 399 ist ein offener Haufen und besteht aus 6 helleren Sternen in einer Linie.

Quelle

Frei übersetzt aus der Zeitschrift Astronomy, July 2005.

Autor

Robert Glaisen

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